13.09.2022 – Ihre Kräuter richtig ernten und trockenen
Tipps von unserer Gärtnerin Petra:
Die Tage werden wieder kürzer und die Natur bereitet sich auf die kälteren Jahreszeiten vor. Damit Sie auch in dieser Zeit die Ernte aus Ihrem Garten genießen können, haben wir praktische Tipps, wie Sie Ihre Kräuter ohne Aromaverlust am besten trocken können. Dabei spielt vor allem der Zeitpunkt und das Wetter eine wichtige Rolle. Welche Kräuter sich besonders gut dafür eignen und welche Methode für Sie am besten funktioniert, erfahren Sie in unserem aktuellen Herbst-Beitrag:
Die Ernte
Noch bevor die Kräuter zu blühen beginnen, enthalten die meisten Kräuterarten ein intensiveres Aroma. Die Blütenbildung führt dazu, dass wichtige Geschmacksstoffe verloren gehen und sich die eigene Ernte nicht mehr zum Kochen eignet. Für ein gelungenes Trocknen ist daher sinnvoll rechtzeitig (noch vor der Blühphase) die Kräuter abzuschneiden. Wer dabei noch auf das Wetter achtet, hat alles richtig gemacht: Der beste Zeitpunkt ist nach ein paar regenfreien Tagen in Folge. Sobald der Morgentau am Vormittag getrocknet ist, ist ein bewölkter Vormittag der perfekte Zeitpunkt für Ihre Kräuterernte. Durch vorsichtiges Ausschütteln können Sie Schmutz und Insekten entfernen. Zusätzliches Waschen kann das Aroma beeinflussen, daher sollten die Kräuter direkt nach dem Abschneiden und dem Ausschütteln ihren Weg zum Trocknen finden.
Kräuter trocknen: an der Luft
Kräuter als Bündel an der Luft zu trocknen, ist die schonendste Methode. Dabei müssen Sie nur mit einem üblichen Garn oder mit Haushaltsgummis die Kräuter in kleinen Portionen bündeln. Anschließend werden die Bündel kopfüber in einem trockenen, möglichst staubfreien Raum zwischen 20 und 30 Grad Celsius aufgehängt. Mit einer guten Durchlüftung trockenen die Kräuter schneller und werden vor einer möglichen Schimmelbildung geschützt. Die optimale Trocknungsdauer liegt zwischen 24 und 48 Stunden. Ein längeres Trocknen baut die Enzyme in der Pflanze ab und verschlechtert die Qualität. Achtung: Verfärben sich die Blätter schwarz, war die Trocknung zu langsam und die Kräuter sind nicht mehr genießbar!
Bei Kräutern mit Samenständen (wie beispielsweise Kümmel) sollten Sie mit einer kleinen Schachtel oder einem Sackerl herausfallende Samen auffangen. Sobald die Kräuter brüchig werden, können die Blätter vom Stängel geschoben und in Gefäßen verstaut werden.
Kräuter trocknen: im Backofen
Wenn Sie Ihre Kräuter im Backofen trocknen möchten, eignet sich eine Temperatur von circa 30 Grad Celsius mit einer Dauer von etwa zwei Stunden. Die Temperatur von über 50 Grad sollte vermieden werden. Halten Sie die Ofentür durch einen Kochlöffel einen kleinen Spalt geöffnet, damit das Trocknen auf Anhieb gelingt.
Kräuter trocknen: in der Mikrowelle
Nur wenige mediterrane Kräuter können in der Mikrowelle getrocknet werden, ohne Aroma zu verlieren. Thymian, Oregano und Majoran zählen zu diesen. Auf einem Küchenpapier ausgelegt, dürfen die Pflanzen bei niedrigster Watt-Einstellung für 30 Sekunden getrocknet werden. Nach einer kurzen Kontrolle können Sie diesen Vorgang wiederholen, bis die Kräuter ganz durchgetrocknet sind. Die Gesamtdauer von drei Minuten sollte im Schnitt nicht überschritten werden, variiert aber je nach Menge der aufgelegten Kräuter.
Folgende Kräuter-Arten können gut getrocknet werden:
- Thymian
- Oregano
- Salbei
- Rosmarin
- Lavendel
- Majoran
- Kamille
- Estragon
- Kümmel
- Fenchel
- Minzen
- Bohnenkraut
- Dill
Viel Freude mit Ihrer Ernte und gutes Gelingen!
Wenn Sie Fragen oder weitere Tipps für Ihre Kräuter brauchen, stehen Ihnen unsere Expert:innen im Store zur Verfügung. Wir freuen uns auf Ihren Besuch!